ich habe mir gedacht, da mir hier im Forum schon oft geholfen wurde und ich gerne
dieser Community etwas "zurückgeben" möchte, dass ich mal schildere, wie wir unsere
Website mit CMS Made Simple umgesetzt haben.
Dies ist hier sicherlich keine allgemein gültige Anleitung, aber vielleicht dient
es als Anregung oder auch als Hilfestellung. Den Anspruch auf Vollständigkeit
erhebt das hier unten natürlich nicht.
1. Grundkonzept
Am Anfang der Entwicklung der Website steht erst das Grundkonzept im Vordergrund,
unabhängig von einem CMS. So ist in einem ersten Schritt die Zielgruppe der Website
zu definieren, eine Vorstellung davon zu entwickeln, welche Inhalte überhaupt rein
sollen und die zu verwendende Technik festzulegen (statisch oder dynamisch).
Das Grundkonzept zu erarbeiten sollte m.E. nicht unterschätzt werden und kann durchaus
ein paar Tage in Anspruch nehmen; erste Design Vorstellungen sollten auch schon
grob angedacht werden.
Eine Zielgruppendefinition kann auf verschiedene Arten und Weisen gemacht werden.
Wir plädieren für Bleistift und Papier sowie schöne große Flipchart-Blätter zum
Sammeln von Wünschen, Anforderungen usw..
In einem nächsten Schritt wurde überlegt, welche Inhalte auf die Webseite sollten,
diese müssen jetzt nicht detailliert ausgearbeitet werden, wichtig ist aus unserer
Sicht die Bildung von zusammengehörenden Inhaltsgruppen. Hieraus ergibt sich auch
schon teilweise die Navigation.
Es gilt auch vorab zu überlegen, wie denn die Website überhaupt aussehen soll.
Dafür werden ein paar Entwürfe gemacht und geprüft, inwieweit diese später in
XHTML und CSS umsetzbar sind und - ganz wichtig - pflegbar sind. Hiermit
meine ich, dass z.B. sobald eine neues Menü hinzukommen würde, das ganze
Layout umgestrickt werden muss.
Die zu verwendete Technik hat einen entscheidenden Einfluss auf die spätere Pfleg-
barkeit der Site. Soll alles statisch z.B. über einen Webeditor geschehen oder
dynamisch über das direkte Einpflegen auf dem Server, also CMS? Und wie sieht's
mit Standardkompatibilität aus? XHTML & CSS oder Tabellenlayout (wobei, wenn
wir ehrlich sind, sich diese Frage so richtig nie gestellt hat, ausser bei
der Wahl des CMS)
Summa summarum, kamen bei uns u.a. folgende Anforderungen heraus...
- Dynamische Website mit online einpflegbaren Inhalten, also CMS
- XHTML und CSS valide, auch im CMS
- Optisch ansprechend und ungewöhnlich(er)
- Ergänzbare Menüstruktur
- Fähigkeit zur Mehrsprachigkeit mit unterschiedlichen Inhalten
- Blog sollte integrierbar sein
- News sollten möglich sein
- Eine Sidebar sollte vorhanden sein
- Downloadbereich
- Integrierte Suche
- Blöcke für z.B. variable Linklisten
- Keine Eingriffe in CMS Code, um bei Updates nicht von vorne anzufangen
- ...
2. Statischer Rohentwurf und Wahl des CMS
Wir haben dann einen Rohentwurf in XHTML und CSS erstellt, der zunächst statisch
war und die wichtigsten Elemente bzw. Seiten umgesetzt hatte.
Dann ging es darum ein CMS zu finden, dass dieses genau abbilden konnte, ohne
jetzt ein Programmierfreak zu sein oder aufwendige Anpassungen vornehmen zu
müssen. Da hatten wir auf ein ganz einfaches Prinzip angesetzt: "Nimm Dir ein CMS,
installiere es und schaue, ob Du den statischen Rohentwurf innerhalb von 2 Tagen
umgesetzt bekommst!"
PS: es waren viele CMS's die wir ausprobiert hatten, übrig geblieben waren 3 Stück,
die Entscheidung fiel jedoch auf CMS Made Simple; Ko-Kriterium für andere CMS
war damals oft die nicht XHTML Fähigkeit und die umständliche Einarbeitung.
3. Struktureller Aufbau und Umsetzung der Site im CMS
Nachdem ein bißchen rumgespielt und im CMS experimentiert wurde, ging es
darum die Seitenstruktur aufzubauen, die CSS Stylesheets und Erweiterungen
zu definieren.
Da wir später mehrere Sprachen einbinden wollten, die auch unterschiedliche
Inhalte haben, bot sich an als erstes Wurzelelement im CMS "Deutsch" zu definieren.
Hierarchisch darunter sind dann die Hauptmenüpunkte definiert und angelegt worden.
Unser Design ist, was das Hauptmenü betrifft relativ grafikorientiert, die Anzahl
der Unterpunkte sollte variabel sein und ein "Aufklappeffekt" ohne Scripting enthalten
sein. Für die Hauptpunkte ist dann entsprechend ein Template angelegt worden.
Ok, das macht zwar viele Templates und diese unterscheiden sich letztendlich zwar
nur am sichtbaren Menüausschnitt; eine systematische Benennung hilft dabei, den
Überblick zu behalten. Und, sie sind ggf. sehr einfach austauschbar. Seiten, die
nicht im Menü erscheinen sollen, sind z.B. Home untergeordnet. PS: wenn jemand
weiss, wie man's ohne Eingriffe in den Code optimieren kann, gerne

Wir haben also so etwas wie (andere als DE sind momentan aber noch nicht
freigegeben, da fehlen uns noch Texte)...
DE
|--- Home
·····|
·····|--- Nicht direkt erreichbare Seite 1
·····|--- Nicht direkt erreichbare Seite 2
·····:
·····:
·····|
·····Produkte
·····|
·····|-- Produkt 1
·····|-- Produkt 2
·····:
·····:
·····|
·····Download
·····:
EN
|--- Home
·····|
·····:
FR
|--- Home
·····|
·····:
Jetzt gab' es Elemente, die in jedem Template auftauchen bzw. letzten Endes
auf jeder Seite sichtbar sein sollten, wie beispielsweise die Sidebar.
Hier kommen dann Globale Inhaltsblöcke ins Spiel: wir haben somit einen
Block erstellt, der eben nur den Code für die Sidebar aufnimmt. Ausserdem
zum Beispiel einen Adressblock, der dann unsere Kontaktdaten enthält.
Die Sidebar sollte zudem News-Einträge verlinken und auf spezielle Seiten
weiterleiten, zum Beispiel für unsere Empfehlungen. Somit haben wir das
Newsmodul installiert und zunächst Kategorien eingerichtet. Eine für die
News selber, eine für Partner, Empfehlungen usw.. Fehlte dann eine minimale
Anpassung des Templates zur Filterung der Kategorienanzeige oder der News-
seiten selbst. Smarty ist zum Glück relativ einfach nachzuvollziehen, eine
Smarty {If} Abfrage unterscheidet die Kategorie. Bis zur Version 1.4.x
des CMS war das Pflegen der News manchmal etwas umständlich, nun ist's
jedoch besser mit der Bildung von Unterkategorien. Und, so oft werden
beispielsweise Empfehlungen ja nun auch nicht gepflegt. Das Sortieren im
Admin, damit diese Einträge immer unten sind kann man über das Datum erledigen.
Zu den Stylesheet müssen wir auch noch etwas erzählen, es gibt mehrere
davon. Diese werden nur dann geladen, wenn sie auch gebraucht werden.
Ein Style zur Darstellung von Code ist zum Beispiel nur für die Tutorial
Seiten sinnvoll.
Abschließend ein paar Worte zum PageBlock Modul (Seitenblöcke). Wir nutzen
dieses für unsere Linklisten und Kunden- bzw. Projektliste. Man kann schnell
neue Blöcke hinzufügen, deaktivieren oder Sortieren.
4. Nicht alles ist perfekt
Nun, wir sind auch nicht perfekt, es gibt sicherlich ein paar Sachen, die
man hätte anders aufbauen können; wir sind jedoch zufrieden, die Strukur
funktioniert, ist flexibel und - wie zuletzt mit unserem Blog geschehen -
schnell ausbaubar, zum Beispiel hat dieser seine eigene Sidebar. Manko
momentan bei uns ist dass wir "Pretty URL's" nicht ganz so einfach integrieren
können, das hätten wir eher berücksichtigen. Aber das klappt bestimmt auch
noch.
5. Wünsche an das CMS
Wenn das CMS perfekt wäre, gäbe es ja nix mehr zu tun:-) Ein paar kleinere
Wünsche hätten wir schon, die aber keinen Abbruch an der Funktionalität tun
- Ein bißchen mehr Geschwindigkeit, auch im Admin
- Konfigurierbare Anzahl der Listeneinträge pro Seite, z.B. Templates
- Wenn man ein Template aus Seite 2 editiert hat, landet man auf Seite 1
- Ein Duplizierfunktion für Seiten, in den Templates gibt's das ja z.B. schon
- An manchen Stellen eine verbesserte Dokumentation
Zum Abschluß aber in jedem Fall ein Danke schön an die Entwickler hier

Und, last but not least wer möchte diesen Thread weiterführen und von
seinen Erfahrungen berichten? Oder ein paar Anmerkungen hierzu schreiben?
Gruß
PS: wenn der Thread irgendswo anders hin soll, dann bitte verschieben.