Berufshaftpflichtversicherung?

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LeisureLarry

Berufshaftpflichtversicherung?

Post by LeisureLarry »

Mich würde einmal interessieren, wer von den Freelancern hier eine BHV hat, wie der ungefähre Beitrag pro Monat/Jahr ist, ob sie Design, Programmierung und Beratung abdeckt und welche Erfahrungen Ihr mit dem entsprechenden Anbieter (im Schadensfall) hattet.

Grüße aus Nürnberg
LeisureLarry (interiete.net)
Andiministrator

Re: Berufshaftpflichtversicherung?

Post by Andiministrator »

Ich beschäftige mich schon seit längerem mit dem Thema, konnte aber bisher noch kein bezahlbares Angebot finden. Das Problem ist, dass man durch die erstellten Internetseiten je nach Projekt große Schäden anrichten kann (gehackte Webseiten, Mail-Zombies, Sicherheitsleck bei Zahlinformationen, Rechtsansprüche Dritter, etc). Die mir vorliegenden Angebote bewegen sich zwischen hunderten von Euro bis über tausend Euro pro Monat. Ich habe auch schon überlegt, eine Kapitalgesellschaft zu gründen, dann ist man zumindest persönlich aus der Haftung raus. Allerdings macht dies nicht nur buchhalterisch höheren Aufwand ...
maninweb

Re: Berufshaftpflichtversicherung?

Post by maninweb »

Hi LeisureLarry...

BHV lohnt sich m.E. nicht, zumal das Kleingedruckte auch noch zu lesen ist; insofern kann ich der Überlegung von
Andiministrator zustimmen, was die Gründung einer Gesellschaft betrifft. Wäre m.E. die beste Alternative.

Gruß
cyberman

Re: Berufshaftpflichtversicherung?

Post by cyberman »

Andiministrator wrote: Ich habe auch schon überlegt, eine Kapitalgesellschaft zu gründen, dann ist man zumindest persönlich aus der Haftung raus.
http://www.go-limited.de/

;)
Wurst
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Re: Berufshaftpflichtversicherung?

Post by Wurst »

Eine Berufshaftpflicht kenne ich noch gar nicht, jedoch eine Betriebshaftpflicht. Ich komme vom Bau (Industriekletterer) und da ist eine BHV Pflicht (das sagt ja eigentlich schon der Name).
Die Aussage, dass sich so etwas nicht lohnt, halte ich für sehr gewagt. In der Baubranche z.B. kommt man nur mit Nachweis einer BHV überhaupt an öffentliche Aufträge. Auch normale Auftraggeber wollen den Nachweis teilweise sehen.
Wie das in Eurer Branche gehandhabt wird, weiß ich zwar nicht, aber hier ist ein interessanter Thread: http://www.grafiker.de/forum/showthread.php?t=1470
Wie es scheint, wäre für Webdesigner eine Vermögenshaftpflicht sinnvoll.

Ich sage es mal gerade heraus: Ein nicht versicherter Freiberufler ist für mich ein schwarzes Schaf. Die Kundschaft verlässt sich auf den Auftragnehmer, auch darauf, dass dieser Schaden abwendet.
Last edited by Wurst on Sat Jun 13, 2009 5:17 am, edited 1 time in total.
antibart
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Re: Berufshaftpflichtversicherung?

Post by antibart »

Tatsächlich eine Überlegung wert. Bislang habe ich mit einer Fußnote abgesichert:

Fußnote / Disclaimer: Alle Module und Anwendungen sind OpenSource-Software und wurden nicht vom Webcodierer selbst
entwickelt. Soweit bekannt und getestet, entsprechen sie aktuellen Sicherheits-Standards. Zusätzliche (und mögliche) Sicherheitsmaßnahmen sind nicht im Auftrag inbegriffen. Fehler bei der Ausführung der Website, Schäden durch Sicherheitslücken etc, die durch künftige Abweichungen von diesen Standards (zB neue, nicht webkonforme Browserfabrikate, Angiffe durch noch nicht verifizierte Viren etc) oder durch technische Defizite oder Änderungen Dritter (zB Internet Provider-Dienste, Anwenderfehler) entstehen, befinden
sich außerhalb der Verantwortlichkeit des Webcodierers und sind demnach nicht Teil dieses Auftrags.

Wer also zusätzliche Maßnahmen, Wartungen und Absicherungen etc braucht, muss diese extra bestellen - was bislang aber noch kein Kunde in Anspruch genommen hat.
Andiministrator

Re: Berufshaftpflichtversicherung?

Post by Andiministrator »

Bei grafiker.de wurde kürzlich auch eine Berufshaftpflichtversicherung speziell für unsere Berufsgruppe vorgestellt:
http://www.grafiker.de/produkte/software/media-haftpflicht-die-bessere-berufshaftpflicht
Laut dem Versicherungsvertreter meines Vertrauens ist das ein gutes Angebot.
alexh

Re: Berufshaftpflichtversicherung?

Post by alexh »

Andiministrator wrote: Ich habe auch schon überlegt, eine Kapitalgesellschaft zu gründen, dann ist man zumindest persönlich aus der Haftung raus. Allerdings macht dies nicht nur buchhalterisch höheren Aufwand ...
Die pauschale Aussage, dass man durch die GmbH aus der Haftung raus kommt, ist so nicht ganz richtig. Die Haftungsbeschränkung gilt in erster Linie für die Gesellschafter. Der Geschäftsführer, in Deinem Fall die gleiche Person, haftet in vielen Bereichen persönlich. (z.B. Rechtsverletzungen, deliktische Haftung etc.)

Würde z.B. eine Insolvenz aufgrund eines größeren Schadens eintreten und dafür keine Haftpflichtversicherung bestehen, könnte der Insolvenzverwalter den Geschäftsführer wegen einer Pflichtverletzung belangen!

Kostentechnisch halte ich eine Berufshaftpflicht wesentlich günstiger als den Gründungsaufwand und die laufenden Kosten einer GmbH... Es gibt aber andere Gründe, die ab einer bestimmten Unternehmensgröße für die GmbH sprechen - das sind aber sicher keine Einsparungsgründe ;)
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